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Riesling: Bedeutung und Anbau

Mit dem Namen „Riesling“ bezeichnet man eine weiße Reb- und Weingattung, welche für die Deutsche Weinkultur prägend ist und aufgrund ihres hohen Qualitätsniveaus für Königin der weißen Rebsorten erklärt wurde. Je nach Lage und Bodenart werden daraus facettenreiche Weißweine hergestellt, die sich geschmacklich sehr voneinander unterscheiden.
 
Die edlen Rieslingreben gedeihen bei kühlem Klima und viel Sonne. Diese Bedingungen herrschen im südlichen Baden-Württemberg, im Rheingau, an der Mosel und in der Pfalz und entsprechend wird dort Riesling angebaut. Als bedeutendster Riesling-Produzent mit der größten Rieslingfläche Deutschlands hebt sich die Pfalz mit ca. 6.000 Hektar ab. Im Rheingau sind fast 80 Prozent der vorhandenen Weinanbaufläche mit Rieslingreben bestockt, was ca. 2.500 Hektar ausmacht.

Gibt es Riesling nur in Deutschland?

Zweifelsfrei gilt Deutschland als die Heimat des Rieslings, jedoch wird die Sorte auch in weiteren Anbauländern wie Rumänien, den USA, Australien und Frankreich angebaut. Mit einem Anteil von 45 Prozent der Weltproduktion bleibt Deutschland das führende Riesling-Herstellerland.

Wie schmeckt der Riesling?

Der Rieslingwein wird als ein frisch-eleganter Weißwein beschrieben, der geschmacklich herrliche Fruchtaromen und eine lebendige Säure aufweist. Sein Aromabild erinnert an Apfel, Aprikose, Pfirsich oder exotischen Früchten. Junge Weine bringen oft einen säurebetonten Charakter und eine Zitrusnote mit.
 
Kennzeichnend für den Riesling ist die Fähigkeit, die Besonderheiten der Lage zu widerspiegeln. So offenbart sich bei Rieslingen, die auf Schieferböden angebaut wurden, eine mineralische Note und oft riechen sie nach Feuerstein. Die typische Säure bleibt jedoch im Geschmack bewährt.

Was macht einen Riesling zum Kabinett?

Beim Riesling Kabinett handelt es sich um die leichteste Riesling-Variante, die aus der ersten Etappe der Weinlese geernteten Trauben mit einem Süßegrad von 67-82 Oechsle produziert wird. Die Riesling Kabinett-Weine variieren in ihrem Geschmack von trocken bis halbtrocken.
 
Der Begriff „Cabinet“ im Zusammenhang mit dem Riesling leitet sich von „Cabinetstück“ bzw. „Kabinet[t]stück“ ab und stammt aus dem Rheingau des 18. Jahrhunderts. Damit wurden besonders wertvolle Objekte bezeichnet, die in einem Kuriositätenkabinett bzw. Schatzkammer ausgestellt wurden. Diese Bezeichnung erschien zunächst auf den Etiketten vom Rheinriesling, verbreitete sich später auch an der Mosel und war Mitte des 20. Jahrhunderts so allgegenwärtig, dass sie gesetzlich übernommen wurde.

 
Manche Quellen datieren die Bezeichnung „Cabinet“ sogar schon seit dem Spätmittelalter, als im Kloster Eberbach die Fraternei zum Weinkeller umgebaut wurde und als Schatzkammer – Cabinet – für hochwertige Weine diente.

Was ist eine Spätlese und wie lange ist sie haltbar?

Die Riesling Spätlese wird aus länger gereiften Trauben hergestellt und dabei handelt es sich um die edelste Ausprägung des Rieslings. Die Weine zeichnen sich im Vergleich zum Riesling Kabinett durch mehr Fülle und Körper aus. Vorhanden ist eine leichte Restsüße, die mit der charakteristischen Säure wunderbar korrespondieren kann. Während sich der Riesling Kabinett bis zu vier Jahre hält, ist die Riesling Spätlese bis fünf Jahren lagerfähig.

Speisen & Riesling in Mannheim

Was kostet ein typischer Riesling?

Rieslingweine gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen: Von anspruchslosen Weinen für den Alltag über Prädikatsweine bis zu VDP-Weinen der Spitzenqualität – und entsprechend unterscheiden sich auch die Preisstufen. Man kann einen Riesling schon für rund 4 Euro kaufen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bewegt sich bei etwa 7 bis 10 Euro und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Eine Riesling-Spätlese des Jahrgangs 1983 findet sich zu Preisen von 25 bis 30 Euro. Neugierig: In Trier wurde 2015 eine Flasche Riesling zum Rekordpreis von fast 15.000 Euro im Rahmen der Weinversteigerung Großer Ring verkauft.

Zu welchen Speisen passt der Riesling?

Dank ihrer Vielfalt und der guten Balance zwischen Säure und Zucker harmonieren Rieslingweine zu einer Großzahl von Gerichten. Sie passen zu leichten Häppchen, aber auch zu deftigen Fleischspeisen und exotischen Gewürzen und wirken in Kombination mit scharfen Gerichten ausbalancierend. Als trockenster Riesling ist der Kabinett eine sehr gute Begleitung zu Meeresfrüchten, asiatischen Speisen, Knoblauch und Geflügel. Der Spätlese-Riesling passt zu Schwein, würzigen Gerichten, Fisch und geräuchertem Fleisch.

Wie lange hält sich eine offene Flasche Riesling?

Im Prinzip sollte man eine offene Flasche Wein möglichst schnell genießen. Denn, nach dem Öffnen reagiert der Wein mit dem Sauerstoff in der Luft und das führt zu Veränderungen in Farbe, Geschmack und Aroma. Je weniger Restwein enthalten ist, desto schneller tritt die Oxidation auf. Damit weniger Sauerstoff in Kontakt mit dem Wein tritt, sollte man eine offene Weinflasche im Kühlschrank stehend lagern.
 
An einen Wein wie den Riesling sind die Ansprüche natürlich höher. Man durfte zu Recht erwarten, dass sich ein Qualitätsriesling nach dem Öffnen länger hält, als einfachere, massenproduzierte Weine. Weinexperten geben eine Haltbarkeit von 3 bis 4 Tagen für einen guten Riesling in halbvoller Flasche an. Zum Vergleich: Für einfachere Weißweine wird empfohlen, diese innerhalb von 2 Tagen zu genießen.